Hohe Faszination eines Bild gewordenen Reflektoriums, dem reale, geistig verdichtete Lebensmomente zugrunde liegen, geht vom Werk des in Brugg als Zeichenlehrer und Romanist wirkenden Jacques Braun aus. Die Wärme und Transparenz der grafisch ausbalancierten Farbfelder wird zum vielschichtigen Mysterium, zu einem Grundklang des Lebens, in den Künstler den menschlichen Gestus einbringt.
Der Bund
Nur wer länger vor einem Bild weilt, sich gefangennehmen lässt von den verschiedenen Ausdrucksebenen, entdeckt die tiefere Aussage des Inhalts.
Hinter der vordergründigen Versunkenheit
der Figuren und ihrem träumerischen, bisweilen traurigen Ausdruck verbirgt sich eine Aufforderung
zum Dialog, welcher in Ansätzen bereits durch die klar erkennbaren Motive gegeben ist.
Konkrete Anlässe, spontane Begegnungen nimmt der Künstler
zum Anlass, um sie mit seinen subjektiven Empfindungenzu vermischen und sie dergestalt zu verdichten,
dass sie dem Betrachter als"lyrische Erzählgedichte" entgegentreten.
Parallelvergleiche zur Literatur kommen der Malweise von
Jacques Braun sehr entgegen, ebenso die Feststellung einer "romanischen Bildatmosphäre",
in der sich romanischer Geist und französischer Esprit vereinen und zusammen mit dem handwerklichen
Können und dem versierten Umgang mit den verschiedensten Techniken zu überzeugenden
Ergebnissen führen.
Rhythmus und Ausgewogenheit sowie eine "wohltemperierte Harmonie", die zuasmmen mit einer nuancenreichen Gefühlsskala die Bezeichnung "moderner Malerpoet" erlauben und dem auf leise Töne achtenden Betrachter wertvolle und eindrückliche Begegnungen vermitteln
Dr. Urs Strässle